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Mottaker: EMILIE BARDACH
Datering:16. januar 1890
Sted: MÜNCHEN
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Empfangen Sie hierdurch meinen herzlichsten Dank für Ihre beiden lieben Briefe, welche ich bis jetzt nicht beantwortet habe. Seit Neujahr bin ich nämlich recht elend gewesen und habe kaum eine Feder in die Hand nehmen können. Wahrscheinlich wird es wohl eine Art von der garstigen Influenza gewesen sein. Jetzt geht es mir doch bedeutend besser.
Wie leid that es mir zu erfahren, dass Sie wirklich krank gewesen sind. Denken Sie, ich hatte eine bestimmte Ahnung davon!
 
 
Faksimile
In meiner Fantasie habe ich Sie im Bette liegen sehen, blass, fiebernd, – aber reizend schön und lieblich wie immer.
Tausendmal Dank für die niedlichen Blumen, die Sie mir gemalt haben! Es war doch zu gütig von Ihnen. Für Blumenmalerei, glaube ich, besitzen Sie eine recht hervorragende Begabung. Dieses Talent sollten Sie ernstlich kultiviren. Vielleicht thun Sie das auch. Aber die liebe Stimme müssen Sie schonen – vorläufig jedenfalls. – Wie dankbar bin ich Ihnen, dass ich Ihr reizendes Bild besitze! Mehr will ich nicht sagen. Ein gescheidter Briefschreiber werde ich nie. – Ich lebe in der Hoffnung, dass Sie jetzt vollständig genesen sind, und sende der verehrten Frau Mama recht viele Grüsse.
Ihr stets von Herzen ergebener
H. I.

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